Haus W - Eifel

Bauzeit: 2008-2009
Baufläche : ca. 200 m2
Auszeichnung: Aufforderung Wettbewerb Holzbaupreis Eifel von Informationsdienst Holz


Statik: Kempen Krause, Aachen
Bauphysik: Prof. Dipl. Bauing. Zerwas Roetgen, Koblenz
Architekt: Dipl. Ing. Arch. Manfred Holzhüter, Aachen

Oberhalb des Rursees inmitten der Nordeifel liegt der Ort Steckenborn, der zur Gemeinde Simmerath gehört. Der vormals durch die Landwirtschaft geprägte Ort weist in seiner dörflichen Struktur nach wie vor bäuerliche Hofanlagen in seinem Gefüge auf.

In einer solchen ehemaligen Hofanlage wurde im Jahr 2009 im Bereich der Scheune ein Wohnhaus eingefügt, welches im Erdgeschoss eine Werkstattnutzung vorsieht. Das Obergeschoss, vornehmlich als offener Raum konzipiert, wird über den rückwärtigen Gartenbereich erschlossen. Im Untergeschoss befindet sich ein stützenloser Werkraum, welcher von der Kopfseite aus befahrbar ist. Die Werkstatt als geschlossene Basis, nimmt die ehemalige Scheunenstruktur als holzverschaltes Element auf. Der Wohnbereich ist komplett verglast und bietet dem Nutzer Ausblick in alle Himmelsrichtungen. 

Der Grundriss im Erdgeschoss, ca. 6,00 m x 14,00 m, wird zugunsten einer umlaufenden Reling im Obergeschoss auf ca. 9,00 m x 21,00 m erweitert. Das Badezimmer, mit bodengleicher Badewanne, dient als Raumteiler zwischen Schlafraum und Wohnraum. 

Der zweigeschossige Brettschichtholzskelettbau ist als Niedrigenergiehaus konzipiert. Der Werkstattbereich, als unbeheizter Raum, wurde in mit einer doppelwandigen OSB-Plattenschalung geschlossen, in deren Zwischenbereich eine Mineralwolle eingebracht wurde. Die Aussenfassade soll mit einer Lärchenstülpschalung verkleidet werden. Die Glasfassade mit einem Uw=1,04 W/m²K wird lediglich durch die Eingangstür, hier mit einem Lärchenholzrahmen, unterbrochen.

Die Dachkonstruktion, als sehr flaches Walmdach mit einem Uw=0,19 W/m²K ausgeführt, ist mit Ziegel belegt. Die Dachuntersicht wurde mit einer doppelten Gipskartonplattenlage abgehängt. Die darüber liegende Holzbalkendecke weist einen U-Wert von 0,14 W/m²K auf. Die Untersicht ist mit einer OSB-Platte abgehängt, die Deckenbekleidung setzt sich aus einer Lage Verlegespanplatte, Trittschalldämmung, Zementestrich sowie Lärchenholzdielen zusammen. In den Randbereichen wurden Fussbodenheizschleifen verlegt.

Es wurde eine monovalente Erdreichwärmepumpe mit 20.000l Pufferspeicher gekoppelt an eine Holzpelletanlage für Raumwärme und Warmwasser vorgesehen. Eine Vorrüstung für ergänzende Solarkollektoren wurde vorbereitet. Im Wohnbereich ist eine zusätzliche Stückholz-Feuerung eingebaut. Der Jahresheizwärmebedarf inkl. des Trinkwasserwärmebedarfs liegt bei 41,6 kWh/ m²a. Der Primärenergiebedarf liegt bei 15,7 kWh/ m²a. 

Atmosphärische Lebensräume schaffen.

© Holzhüter 2016